REISEFOTOGRAFIE: So gelingt der perfekte Mix aus Arbeit und Erholung
Wie ich spannende Motive abseits der Touristenpfade finde und den Urlaub durch die Linse neu erlebe. Hol dir Tipps für deine Reisefotografie
Woran denkst du beim Thema Reisefotografie? An Abenteuer in fernen Ländern, monumentale Bauwerke und beeindruckende Panoramen? Vermutlich denkst du auch an die Freude darüber, die schönsten Eindrücke mit Familie, Freunden und FollowerInnen auf Instagram oder anderen Plattformen zu teilen. Als Fotografin ist Reisefotografie immer ein Spagat zwischen Erholung und kreativer Arbeit.
Ein Urlaub ohne Fotos? Undenkbar!
„Wenn du kein Foto hast, warst du nicht dort“ habe ich letztens gehört. Als Fotografin sehe ich das mit gemischten Gefühlen. Schließlich ist meine Kamera mein Arbeitswerkzeug und im Urlaub möchte ich eigentlich abschalten und den Moment genießen. Seit letztem Jahr bin ich wieder öfters auf Reisen und habe dabei eine überraschende Entdeckung gemacht: fotografieren kann auch entspannend sein!
Eine neue Perspektive
Unterwegs auf Reisen sehe ich die Welt mit anderen Augen. Statt von einem Sightseeing-Hotspot zum nächsten zu hetzen, nehme ich mir die Zeit, um genauer hinzusehen. Ich suche weniger nach den klassischen Sehenswürdigkeiten, die man kennt und schon oft gesehen hat. Lieber halte ich Ausschau nach versteckten Gassen, unbekannten Ecken und ungewöhnlichen Blickwinkeln. Ein verlassener Hinterhof, interessante Reflexionen oder das Farbenspiel eines Sonnenuntergangs können genauso faszinierend sein wie die großen und berühmten Bauwerke.
Alles eine Frage der Balance
Natürlich will ich im Urlaub nicht den ganzen Tag hinter der Kamera verbringen. Ich versuche die richtige Balance zu finden zwischen dem Genießen des Moments und dem Festhalten meiner Eindrücke.
Im Urlaub habe ich Zeit. Die nehme ich mir auch bewusst für Fotoaufnahmen. Es hat etwas Meditatives, sich ganz auf ein Motiv zu konzentrieren, den perfekten Ausschnitt zu finden und mit dem Licht zu spielen. Auf Reisen kann ich auch andere Tageszeiten zum Fotografieren nützen als im Berufsalltag. Es hat sich gezeigt, dass ich dabei gut zur Ruhe kommen kann.
Bei Kurzreisen lasse ich manchmal bewusst die Spiegelreflexkamera daheim oder im Hotel. Weil es Momente gibt, in denen ich einfach nur den Augenblick wahrnehmen möchte, ohne durch den Sucher zu schauen. Ich fühle mich dann zwar etwas „nackt“, aber für Schnappschüsse gibt es ja auch noch das Smartphone.
Eindrücke Revue passieren lassen
Nach einem abwechslungsreichen und eindrucksvollen Urlaubstag freue ich mich darauf, die schönsten Bilder herauszusuchen und zu bearbeiten. Dabei erlebe ich alles noch einmal. Mit dem Laptop bin ich flexibel und kann im Hotelzimmer, am Balkon oder im Café um die Ecke die Bilder sortieren, nachbearbeiten und meine Lieblingsfotos herauspicken.
Meine persönliche Auswahl teile ich auf meinem Instagram-Kanal. Er begleitet mich als digitales Reisetagebuch. So kann ich meine Eindrücke von überall mit anderen teilen und mich darüber austauschen.
Es soll inzwischen Menschen geben, die ihre Reiseroute nach „Instagram-Tauglichkeit“ zusammenstellen. Das geht mir etwas zu weit, aber ich hole mir gern vor dem Urlaub und währenddessen Inspirationen zu meinem Reiseziel.
Tipps für deine Reisefotografie
Wenn du das nächste Mal im Urlaub zur Kamera oder zum Smartphone greifst, habe ich ein paar Tipps für dich:
1. Du bist auf Urlaub, nicht auf der Jagd. Nimm dir Zeit, schau dich um und warte auf den richtigen Moment.
2. Wechsle die Perspektive, wirf einen Blick nach oben, unten, links und rechts und gehe mal in die Hocke. Die besten Motive findest du oft abseits der touristischen Pfade. Du wirst mit Bildern ohne Menschenmassen belohnt.
3. Du hast bestimmt schon von der „goldenen Stunde“ gehört. Kurz nach Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang ist das Licht am schönsten und ermöglicht besonders stimmungsvolle Aufnahmen, vor allem bei Naturfotografie.
4. Etwas Nachbearbeitung kann Wunder wirken. Jedes Smartphone kann Helligkeit oder Kontrast optimieren, es gibt auch eigene Apps dafür. Oder du verwendest z.B. bei Instagram verschiedene Filter, um das Beste aus deinem Foto herauszuholen.
5. Halte deine Erinnerungen fest! Teile sie auf sozialen Netzwerken oder erstelle dir nach der Reise ein Fotobuch oder eine Fotoleinwand . So erzählen deine Bilder bleibende Geschichten.
Die Fotos sind übrigens aus Malta bzw. Valetta und den Tiroler Bergen, wo ich dieses Jahr bereits Kurzurlaube machen durfte. Eindrücke von meiner Reise nach Japan findest du hier: Magische Momente in Japan. Ich freue mich schon darauf, dir meine nächsten Urlaubsfotos zu zeigen!